Die Digitalisierung – ein unaufhaltsammer und doch häufig noch unbeachteter Prozess
Tobias Wewers referierte auf den Deubner Digital Days 2019 vor 70 Steuerberatern. Ziel des Seminars war es Denkanstöße und Hilfestellungen zur strategischen Positionierung hinsichtlich der Digitalisierung zu bieten.
Digital gut aufgestellte Steuerberater sind selten
Mit der Frage „Warum überhaupt Digitalisierung“ leitete Steuerberater Tobias Wewers seinen Vortrag über die Schaffung digitaler Strukturen in Steuerberaterkanzleien ein und verdeutlichte die unternehmische und gesellschaftliche Relevanz der Thematik. Wewers zeigte dahingehend zunächst auf, wie rückschrittlich viele Steuerberater im Online- und Social-Media-Auftritt heutzutage noch sind. So besitzen rund 80% der Steueberater keine Facebookseite und fast ein Drittel verfügt über keine eigene Homepage. Hierdurch verpassen viele Kanzleien die Chance sich zu richtig zu präsentieren. Digitalisierung ist aber weit mehr als die Schaffung eines digitalen Auftritts: richtig angewandte Digitalisierung führt zu einer Optimierung interner Prozesse und Strukturen!
Digitalisierung ist wie ein Marathon
Es gilt für Steuerberater sich der Digitalisierung systematisch und zielgerichtet zu nähern. Hierbei muss dieser Thematik eine so hohe Relevanz zugeordnet werden, dass die Planung Chefsache ist. „Die Digitalisierung ist wie ein Marathon: Ich würde anfangen mit einem 5km-Lauf, dann einem 10km-Lauf, darauffolgend einen Halbmarathon und erst dann den Marathon angreifen,“ sagte Wewers in seinem Vortrag und unterstreicht damit, dass man sich der Digitalisierung Schrittweise – aber natürlich gleichzeitig auch zielgerichtet – nähern muss. Der Chef muss dabei vorgeben, welche Schritte wie umgesetzt werden und zugleich sicherstellen, dass er seine Mitarbeiter mitnimmt und in Projekte mit einbindet.
Kompetenzen und Aufgaben verteilen
Doch letztendlich muss und kann der Chef nicht alles selber machen. Er kann aber Aufgaben verteilen und dabei die (nicht nur fachlichen) Kompetenzen der Angestellten mit beachten. Haben Sie beispielsweise jemanden, der sich in seiner Freizeit viel mit Social-Media und Technik beschäftigt? Dann könnte er ihr neuer Social-Media-Beauftragter sein! Nutzen Sie die schon vorhandenen Kompetenzen und Fragen Sie diese auch ab. Sie werden sich wundern, wie viel Know-How schon in den verschiedensten Bereichen vorhanden ist. Das ist Ihr Weg zu einer Digitalen Kanzlei.